Sansibar: Die schönsten Strände – Euer ultimativer Beachkompass
Eine der Fragen, die ich natürlich am häufigsten höre: Wo sind die schönsten Strände? Antwort in Kurzformat: Sansibar-Stadt liegt an der Westküste und hat einen Stadtstrand, an dem man auch schwimmen kann, aber die wirklich tollen Urlaubsstrände liegen etwa 1 – 1 1/2 Stunden von der Stadt entfernt. im Osten und Norden. Hier mein ganz persönlicher Beach-Kompasss für Euch
1. Für alle Strände gilt: Wie man sich bettet…
Sansibar bietet von der Rucksack-Pension, über Boutique-Hotels bis zum 5-Sterne-Strandresort rund 200 Strandunterkünfte in jeder Preisklasse – auch das eine Besonderheit in Afrika. Erwartet allerdings keine Budget-Tiefstpreise wie in Asien. Afrika ist aufgrund mangelnder Infrastruktur immer teurer.
An Stränden im Norden ballen sich mehr Pauschalhotels; die südliche Ostküste ist generell familiärer und lokaler. Die gesamte Ostküste hat starke Gezeiten – und auch Seegras. Vom makellosen BIlderbuch-Strand müsst Ihr Euch hier also verabschieden. Die Natur ist nun mal nicht so.
An allen Stränden, ob Ost- oder Nordküste, kann man ungestört in Bikini und Shorts bei 35 Grad in unserem Winter sonnenbaden und schwimmen, tauchen und surfen. Ungestört im Sinne von: es sprechen keine kulturellen Dinge dagegen. Nerven können allerdings die Beachboys, die Tücher, Touren und manchmal auch sich selbst verkaufen. Da hilft nur ein entschiedenes Nein oder Ja – und ein freundliches Lächeln. Es ist auch vom Hotelmanagement abhängig, ob es Euch die Beachboys vom Hals hält. Ein gutes Hotel kann und macht das das. Im Blue Oyster Hotel an der Ostküste etwa, gibt es so gut wie keine Probleme mit „Strandläufern“, weil das Hotel erstens viele lokale Arbeitskräfte einbindet und überhaupt eine Politik des coolen Miteinanders fährt. Vor so manchem Pauschalhotel habe ich es auch schon anders erlebt, solche Hotels empfehle ich natürlich hier nicht.
2. Stadtstrand: Platanen und Akrobaten
Am Stadtstrand sonnt man am besten vor dem lokalen Tembo-Hotel, dort stehen sogar ein paar Liegen und auch den Pool des Hotels kann man gegen ein kleines Entgelt benutzen. Auch hier gilt: Bikini oder Badeanzug sind möglich, selbst wenn die Locals verschleiert herum promenieren. Live and let live – ist die Devise auf Sansibar. Noch. Rucksacktouristen und Locals schwimmen zuhauf in den manchmal etwas grauen Fluten vor dem benachbarten Hyatt- und Serena-Hotel. Klar, das Wasser ist hier nicht so sauber wie an den großen Badeküsten im Osten und Norden; aber gesundheitsgefährdend ist es auch nicht. Ich selbst schwimme hier auch. Exakt an der Westspitze vor der Haupstadt treffen zwei Strömungen und Wellengänge aufeinander; das sorgt für Wasseraustausch – und damit ein bißchen Sauberkeit.
Hauptzeit für einen Stadtstrandbummel und eine kurze, erfrischende Abkühlung: 17.30 – 18,30 Uhr, dann ist ganz Sansibar am Strand. Akrobaten, Diver, Pärchen beim Date, Kinder. Alles wuselt und krault zwischen dutzenden von Dhows, Auslegerbooten und stillgelegten Fährschiffen herum. Vom allabendlichen Strandvergnügen geht’s dann nahtlos über zum Sundowner.
Die besten Sundowner-Plätze in der Stadt:
- Africa House, DER touristische Sonnenuntergangsplatz im ehemaligen englischen Club, immer noch nett
- 6 Degrees South; smartes Restaurant und Bar mit Techno-DJ, der schickere Platz für den Sunset – kann sehr heiß sein
- Livingstone – Kultkneipe des Präsidentenenkels in der ehemaligen britischen Botschaft; mit Strandgarten; Bier ok, Wein und Essen miserabel
- Floating Restaurant am Pier; neue Attraktion am ehemaligen Landunggssteg von Queen Victoria – Mainstream-ok
- DER ALLERBESTE und AUSSERGEWÖHNLICHSTE SUNDOWNER PLATZ: DAS HAUSBOOT DREAMER’S ISLAND, das meinen Freunden Jenny und Sidi gehört, mit Bar und Blick auf das Panorama der Stadt
3. Nordküste bei Nungwi – Heimat der Traumstrände
Grundsätzlich gilt: die Nordküstenstrände sind makelloser und weißer, dafür aber auch bereits touristischer. Zudem sind sie gezeitenunabhängiger. An der Nordküste finden sich viele große 5-Sterne-Hotels.
Meine Hotel-Favoriten:
- La Gemma Dell‘ Est, groß aber fein, buchbar über TUI
- das vom Abba-Clan betriebene Kilindi
- das Strandboutiquehotel Z-Hotel, London goes beach
- an der Nordspitze des Insel: das familiäre Mnarani Hotel
Bei taghellem Mondlicht versackt die Szene auf den legendären Full-Moon-Partys im Budgethotel Kendwa Rocks. Nicht mehr als eine Kanga, das traditionelle ostafrikanische Umhängetuch, und ein T-Shirt braucht man auf den allmonatlichen Barfuß-Events, die bei jungen Leuten und Rucksacktouristen aus aller Welt in Afrika inzwischen ähnlichen Stellenwert haben wie ihre Pendants etwa auf Bali oder in Goa. Im Örtchen Nungwi an der Nordspitze gibt’s ohnehin reichlich Nightlife.
Meine Bar-Favoriten bei Nungwi:
- Kendwa Rocks
- Gerry’s Bar (neben Hilton Doubletree)
- Cholo’s
- Langi-Langi
Mein persönlicher Strandgeheimtipp….
*****Leute, die wie ich zeitweise auf Sansibar leben, machen’s so: Penthouse oder hübsches Boutique-Hotel in der Stadt belegen und für verlängerte Wochenenden ein Mietauto leihen und sich am Strand irgendwo einmieten. Abwechselnd Ostküste und Nordstrand – ich gehe immer ins Blue Oyster in Jambiani oder ins Z-Hotel im Norden. Nach 3-4 Strandtagen freue ich mich dann wieder auf mein urbanes Altstadtgefühl…Für den Urlaub könnt Ihr’s ähnlich machen: 1 Woche Strand, 1 Woche Stadt.
4. Ostküste (südlicher Teil) zwischen Jambiani und Michamwi – Nähe zu lokalem Leben
Die Ostküste ist gemütlicher, noch etwas unberührter und nah dran am lokalem Leben. Sansibar zeigt auch am Strand mehr Profil als viele andere Afrika-Ziele. Lehm- und Steinhütten siedeln direkt am Wasser, einheimische Frauen bewirtschaften vielerorts im Meer Seegrasplantagen. Am Strand der Ostküste wird relativ viel Seegras angeschwemmt, das Klischee vom blütenweißen Tropenstrand wird hier also selten erreicht. Dafür hat die Ostküste Charakter. Hier liegen die Fischerdörfer Jambiani, Paje, Bweeju und Michamvi zwischen kleinen und größeren Hotels; Surfstationen neben lokalen Restaurants; dazwischen gibt’s Strandclubs zum Ausgehen. Es empfiehlt sich, einen Leihwagen zu mieten und ein bisschen rumzukutschieren. Die gesamte untere Ostküste kann man in 45 Minuten abfahren.
Paje ist von allen kleinen Orten im Osten wohl der rummeligste; Riesen-Treffpunkt von Surfern und Kite-Surfern. Rund um das ruhigere Jambiani gibt es viele Seegrasfarmen.
In Bweeju im Seaweed Center gibt’s tolle Seifen zu kaufen. Ebenfalls an der Ostküste bringen abends gemütliche Hotels und Alternativ-Bars wie das Red Monkey in Jambiani, das Jambo oder Teddy’s Place mit Jam-Sessions und guten Discos Einheimische und Gäste zusammen. Im Teddy’s Place und New Teddy gibt’s Betten in Bandas, strohgedeckten Holzhäusern, ab 15 Euro.
Meine Hotel-Favoriten an der südlichen Ostküste
- Blue Oyster Hotel, 15 strohgedeckte Zimmer seit 15 Jahren – mein absoluter Liebling
- Sharazad, chices, kleines Bungalowhotel
- Jambiani Villas – für alle, die’s ganz privat mögen, eine eigene Villa mieten
- Kisiwa Beach Hotel – Strand- UND kleines elegantes Boutiquehotel mitten in der Altstadt, die beste Kombi auf Sansibar!
Der beste Beachclub:
Jedermanns Lieblingsspot für den Sunday Brunch ist die erste Beach-Lounge der Insel, Upendo, an der Ostküste bei Michamvi ganz im Norden gelegen. Da dies eine Art Halbinsel ist, kann man in der Bucht die Ecke herum sogar den Sonnenuntergang sehen. Ansonsten gibt’s – logo – an der Ostküste immer nur den Sonnenaufgang zu betrachten, gegen 6.15, aber auch der ist spektakulär.
Beach chic, Egg Benedict, organische Wraps und Wein-begleitetes herrliches Abhängen am Naturpool lautet das Sonntagsprogramm im Upendo. Gegenüber liegt das bekannte The Rock Restaurant – doch im Upendo isst man besser und trifft halb Sansibar. Die reizende Besitzerin Trish vermietet auch eine modern ausgestatte loftige Strandvilla und zwei neue, super-schicke Strandcottages mit eigenem Plungepool auf der Dachterrasse.
5. Ostküste (nördlicher Teil) zwischen Pongwe, Kiwengwa und Matemwe – Steil- und Sandküste:
Abwchselnd Steilküste und Sandküste zeichnen diesen Küstenabschnitt aus. Hier gibt es kleine, edle 5-Sterne-Hotels, einige große Pauschalhotel-Anlagen sowie, im unteren Süden dieses Strandes, einen freakigen Beachclub samt privaten Kliff-Chalets, die Season’s Lodge.
Meine Hotel-Favoriten:
- Sultan Sands, Pauschalhotel mit persönlicher Note, buchbar über TUI
- Dreams, groß, aber gepflegt
- Season’s Lodge, private Chalets mit Beachclub
Und nun: Habt einen Super-Strandurlaub auf Sansibar!