Das neunte Elbjazz in Hamburg: 31. Mai und 1. Juni 2019
Wieder mal eine astreine maritime Affäre verspricht das nächste Elbjazz-Festival zu werden. Es startet am letzten und hoffentlich sonnenverwöhnten Mai-Wochenende 2019 in Hamburg. Über 50 Bands, 8 Spielstätten rund um die Elbe. Dafür lohnt es sich für mich jedes Jahr, aus Zanzibar zurück zu kehren.
Auf der Barkasse zu schaukeln, unter gutgelaunten Menschen, ein „Astra“-Bier in der Hand. Dem Hamburger Schnack des Steuermanns zu lauschen, Möwen kreisen zu sehen, dann plötzlich die gigantischen Bühnenaufbauten des Festivals inmitten von Schiffsdocks zu erspähen: Nordisch by Nature ist Elbjazz und genau das ist für mich und zehntausende anderer Fans der Reiz des Festivals.
„Kontinuität im Wandel“, so stellten die Elbjazz-Macher die neunte Ausgabe ihres Festival bei einer Pressekonferenz auf der MS Stubnitz vor, einem ausrangierten Kriegsdampfer und einer der Spielstätten des Festivals. Hier finden die DJ-Parties statt. Ich war erstaunt, wie das gesamte Gelände rund um die MS Stubnitz im Baakenhafen gegenüber der im Bau befindlichen Hafencity-Universität bereits bebaut ist. Vor ein paar Jahren, bei einer großen Weihnachtsfete auf dem Schiff, war rundum noch nur grüne Wiese zu sehen.
Blohm+Voss wieder Hauptbühne
Auf der Elbinsel des kürzlich veräußerten Schiffsbauers liegen wieder die 3 Hauptbühnen, die im heißen Sommer des Elbjazz 2018 wegen eines unwetterartigen Wolkenbruchs geräumt werden mussten – aber auch das hatte nach Auskunft der Veranstalter reibungslos funktioniert. Dichtere Frequenz und höhere Kapazitäten bei den Shuttle-Bussen und -Booten versprechen die Organisatoren für das diesjährige Festival, die Besucher werden’s begrüßen. Die Anfahrt per Barkassen und Fähren und das Hin- und Herrangieren über die Elbe gehört zu den Highlights und Besonderheiten des Jazz-Treffens.
Elphie: Leider schon wieder alle Karten weg
Man habe einen Reservierungsmodus finden müssen, um einerseits Hamburgs neues Prachtsück, die Elbphilharmonie, in den Festival-Kalender einzubeziehen und andererseits den Andrang zu kanalisieren, erläuterten die Festivalmacher. Das hat zur Folge, dass die Karten für die rund 11 000 Plätze für den Großen Saal bereits wieder ausverkauft sind – die Elbjazz-Frühbucher haben da bereits zugeschlagen. Aber auch ohne Elphie ist das Festival auf den anderen Bühnen ein Riesenspaß.
Von Jamie Cullum bis Julia Hülsmann
Jazz, Pop, Rock, Saxofon-Workshops für Anfänger – Elbjazz übertritt bewusst in jedem Jahr Genre-Grenzen. Man will ein Jazz-Fest nicht für Jazz-Hardliner, sondern einfach für Leute mit Spaß für gute Musik an tollen Wasser-Locations sein. „Groovelastig“ werde es in diesem Jahr, verkündeten die Macher. Mit dabei Jazz-Star Jamie Cullum, Pianistin Julia Hülsmann mit gleich 3 Konzerten als „Resident Artist“, unter anderem einem Beatles-Medley in der Elbphilharmonie. Sophie Hunger mit electronic Folk. Emilio Castillo mit Tower of Power, seit 50 Jahren im Geschäft. Acht junge Bands aus England.
Ich bin gespannt vor allem auch auf Kokoroko, eine sechsköpfige schwarze Truppe mit westfrakanischen Rhythmen und Londoner Jazz-Grooves, Samstag, 1. Juni um 23 Uhr in der Schiffsbauhalle.
20 000 Besucher erwartet
Festivalsticket kann man für einen oder beide Tage kaufen. Das Ticket für 2 Tage kostet 99 Euro, das Tagesticket am Freitag (31. Mai 2019) 55 Euro, das Tagesticket für Samstag ( 1. Juni 2019) 69 Euro. Alle Tickets gelten für alle Bühnen und Spielstätten sowie die Shuttle-Service, erwartet werden an jedem tag rund 20 000 Besucher.
Tickets bestellen, Infos und Programm unter www.elbjazz.de
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