Culture Tipp: Sauti za Busara, here we come!

Tatam-tatam, jetzt ist es wieder soweit: Vom 12.-15. Februar 2015 steigt auf Sansibar das Musikfestival Sauti za Busara („Sounds Of Wisdom“) – und zwar in diesem Jahr zum 12. Mal. Das Ganze ist eine Art Woodstock in Afrika: 20 000 Besucher, darunter viele Urlauber aus aller Welt. Vier Nächte, 40 Gruppen, darunter die wunderbare Thais Diarra (Foto oben), African Soul queen mit Wurzeln im Senegal und Mali, in der Schweiz aufgewachsen.

In meinem Buch „From Sansibar with Love“ schreibe ich über das Festival:

Das Woodstock von Afrika
Ich habe Ahmed Ally als meinen Presse-Assistenten auf dem Festival angemeldet, er hat ein wenig skeptisch gekuckt, als er mir dafür seine ID-Karte aushändigen musste, doch ein Backstage-Pass kann ja nicht schaden.
Sauti za Busara – Stimme der Weisheit – ist eins der großen afrikanischen Musikfestivals und zieht seit elf Jahren jedes Jahr im Februar rund zehntausend Weltmusik-Fans nach Sansibar. Um die 40 Bands treten an vier Tagen im Old Fort auf, der alten Festungsanlage, um 1700 herum von den Arabern als Verteidigung gegen die Portugiesen gebaut (und nicht umgekehrt wie sonst an Afrikas Küsten). Diesmal gibt’s unter anderem tansanische Jagwa-Rapper, deutsch-nigerianischen Rock mit Nneka am Mikrofon, kubanische Percussion, Lingala-Oldies mit Super Mazembe aus Kenia – das Festival präsentiert einen Querschnitt neuer und alter afrikanischer Musikströmungen, aber noch wichtiger ist die Atmosphäre. Flohmärkte und Saftshops, Bierstände und Multikulti auf der Bühne: Ist man dabei, fühlt man sich im Epizentrum afrikanischer Musik, ansonsten ist es ein der Welt wohl eher unbekanntes Kulturereignis. Ich habe zwar sein Presse-Ticket bezahlt, aber Mister Ahmed macht sich trotzdem ziemlich rar – mal sehe ich ihn am Bierstand, mal hänge ich mit Esther, Feisal und Kids auf der VIP-Tribüne herum, und meistens trotten auch nur wir fünf gemeinsam nach Hause. Ahmed mauert.

»Kommst du mit?«
»Sijui, ich weiß nicht«.
»Hutaki? Also, du willst nicht?«
»Sitaki … ich will nicht.«

Ich schwanke zwischen Fragezeichen und noch mehr Fragezeichen und lenke mich mit dem ab, was ich am besten beherrsche: Arbeit – und der Vorbereitung für meine erste Geburtstagsparty auf Sansibar.

 

at Sauti za Busara 2014 (photo: Setumo)

 

Weitere Acts zum Beispiel: Das „Ahamada Smis Origines Trio“ (Foto oben) von den Komoren/Frankreich; Alikiba (unten) aus Tansania, Afro Rock Musiker, der schon mit US Star R Kelly gearbeitet hat und zu den großen Aufsteigern in Ostafrika gehört.

Alikiba_(Tz)

Mega-interessant auch die Filme, die im Rahmenprogramm von Busara gezeigt werden, u.a. der Kurzfilm „I Shot Bi Kidude“ über die letzen Monate der legendären Sängerin aus Zanzibar, die im letzten Jahr im Alter von über 100 Jahren verstarb. Und der inzwischen weltweit bekannte Feature-Film über das andere große afrikanische Musikfestival in der Wüste Malis bei Timbuktu, das 2012 nach zwölf erfolgreichen Jahren wegen extremistischer Unruhen in der Region zum Stillstand kam. Der Film „The Last Song before the War“ ist eine große Hymne an Afrika, an die Musik und an die Freiheit.

Also, Leute, wer jetzt noch einen Last-Minute-Flug ergattern kann: nichts wie hin nach Zanzibar, dem Zentrum afrikanischer Musik in dieser Woche!

  • Culture & Travel Tipp:
  • Sauti za Busara
  • Jährliches, dreitägiges Kulturfestival auf Zanzibar
  • ca 20- 30 Bands
  • Immer im Februar
  • Infos hier:
  • Sauti za Busara