Haraka, haraka…

Haraka, haraka, haina baraka – sagt man im Swahili für „Eile mit Weile“. Und so ähnlich fühle ich mich gerade. Bin zweieinhalb Wochen mit 12 südafrikanischen Journalisten durch Deutschland getourt, oben auf dem Foto mit den drei Kolleginnen Phumza, Siya, Tabita (von links). Berlin, Potsdam, Hamburg, Bonn. Medienbesuche von „Hinz und Kunzt“-Obdachlosenzeitung bis SPIEGEL Nette Truppe, tolles Programm, organisiert durch Lisa Hiemer von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) am Kap (Fotos ganz unten).

Davor war ich kurz in der Türkei: Wo die Türkei wie Griechenland ist – in Bodrum. Und die Griechen in der Türkei einkaufen. Umgekehrt war gestern.

Und morgen geht’s in die USSSSSA, nach Washington D.C. und Baltimore, den aktuellen kulturellen Puls messen, worüber Ihr dann lesen werdet. Dort kommt augenblicklich einiges Interessante zusammen: Gay marriages approved, black-and-white issues unresolved after all these years, Hillary preparing for elections.

Habe ich Sansibar darüber vergessen? Natürlicht nicht; kein Tag, an dem wir nicht telefonieren. Für zwei Tage hatte ich allerdings mein Handy zuhause liegen lassen.

„You’ve got 30 failed calls.“

Viber.

Ahmed war erst freundlich: „Where are you?“

Von 21 bis 24 Uhr (8 failed calls): ungehalten.

Ab Mitternacht (16 failed calls) furious: „F….you.“

„Aber mein Darling“, hauche ich heute, nach meiner Rückkehr: „Ich hatte doch nur mein Telefon zuhause vergessen.“

„Du weisst, was Du gemacht hast“, sagt er vieldeutig.

Und ich werde an die Stelle in unserem Buch erinnert, die Phase, in der noch alles unklar war.

An guten Tagen ruft er mich dreimal am Tag an, brummt wie ein läufiger Wolf ins Telefon. An schlechten regiert die Ungewissheit, ob er mir gehört, wenn er nur aus der Tür tritt. Ihm geht es ähnlich, zumindest so viel verstehen wir inzwischen voneinander. Doch wer und was sind wir füreinander, wenn wir uns keinerlei Gewissheit geben können?

Hier mein visuelles Potpourri der letzten Tage: türkisch-berlinerisch-südafrikanisch.

Das große Wolkenloch in der Mitte, auf dem zweiten Foto, ist die Öffnung im Glasdom des Reichtstags/ Bundestags. Ich war ziemlich stolz auf New Germany, mit südafrikanischen Augen betrachtet.

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