Nur Fliegen ist schöner

CORONA DIARIES (7)

Nach sechs Monaten „gestrandet“ auf Sansibar fliegt mich Qatar Airways am 17. Juni sicher zurück nach Hamburg. Die abenteuerliche Route: Zanzibar-Daressalaam-Doha-Wien-Hamburg.

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Going home: Qatar hat eine der höchsten Corona Infektionszahlen im Nahen Osten aber die Airline funktioniert gut

Unterwegs: geschlossene Flughafen-Shops, eine Crew im Mondmann-Outfit und ein gefährlich eng besetztes Flugzeug.

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On the road again: My travel outfit for the long-distance flight

Qatar schafft es!

Am Schluss hatte ich drei Tickets in der Tasche gehabt – eins von Qatar Airways, organisiert durch die sehr hilfreiche Reiseagentur Rickshawtravels.com in Dar war schließlich die Lösung. Deren allerster Flug nach der Pandemie brachte mich über Doha (wo 2022 die Fußball-WM stattfinden soll) nach Hause – unter vorbildichen Sicherheitsmaßnahmen. Die Stewardessen in Mondanzügen, alles extrem ungewohnt. „Für uns ist auch alles neu“, sagen sie mir. Ein Risiko allerdings: Die Maschine ist bis auf den letten Platz ausgebucht. Als das Essen kommt, reißen sich alle meine lieben Mitpassagiere die Masken herunter und husteten erstmal eine halbe Stunde… au weia. „Ist das kein Risiko?“ – „Doch, wir glauben schon“, erklärt mir die bestens trainierte und extrem aufmerksame Crew, „überlegen Sie sich, ob Sie essen wollen oder nicht.“

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Empty new airport in Dar, Tanzania

In Daressalaam war es noch ein menschenleerer Flughafen gewesen; zum erstenmal sehe ich am Check-in Counter Personal mit transparenten Corona-Schutzschildern. Denke mir: Gut so. Und: Das kann ja heiter werden.

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Well protected: Qatar check-in in Dar

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Abstands-Markierungen in Swahili und Englisch

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Do not sit here! Flughafen von Doha

 

 

 

 

 

 

 

In Doha leer geräumte GUCCI-Shops und abgeklebte, cognacfarbene Wartesitze – damit nur jeder zweite oder dritte besetzt werden konnte. Eine seltsam ruhige Stimmung überall, disziplinierte Fluggäste.  Geschätzt vielleicht 10 Prozent des sonst üblichen Passagieraufkommens. The new normal? Vielleicht auf längere Zeit.

Von Doha nach Wien wird das Flugzeug größer. Eine Erfahrung, die ich auch vor Corona schön öfter gemacht habe; auf den europäisch-arabischen Strecken werden bessere Maschinen eingesetzt als auf der Afrika-Strecke. Hmmh. Und viel leerer ist es: Ich bin allein in einer 3-er-Reihe. Angenehm und Corona angemessen, finde ich. Die Mondanzüge der Crew bleiben.

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Beeindruckend: In einer Mischung aus Mondanzug und Krankenhaus-Kittel die Crew von Qatar – eine radikale Image-Änderung

Ein Nebeneffekt in der Kabine, über den zu Recht auch schon die NEW YORK TIMES philosophierte: Das Image so mancher Flugbegleiter ist radikal umgeschwenkt von „attraktiven-manchmal-höchnäsigen Kellnern/innen“ auf reines Sich-um-den Gast-kümmern. Halb furchteinflössende Autorität ausstrahlend, halb wie Teletubbies wirkt die Crew in ihren Corona-Schutzanzügen. Ungemütlich und heiß wie sie sind, verlangen sie allen äußerste Disziplin und Zugewandtheit ab – all dies managten die Qatar-Flugbegleiter perfekt: „Für uns ist das auch alles noch gewöhnungsbedürftig“, erzählen sie mir, „wir geben einfach unser Bestes.“

Keine Kontrolle in Hamburg

Ab Wien ist es ein Katzensprung. Und weil Wien schon Europa ist, werde ich in Hamburg – nach sechs Monaten Afrika – überhaupt nicht mehr kontrolliert, weder auf Corona, noch mein Pass. Meine Schwiergertochter holt mich ab, verfrachtet mich sofort in häusliche Quarantäne. „Sonst kannst Du deine Enkel nicht sehen.“ Zwei Tests später: Alles negativ, auch Antikörper. Also stimmt es vielleicht: Es gibt kein Corona auf Zanzibar? Nun ja, das wohl doch nicht.