Hände hoch, Fieber messen!
CORONA DIARY ZANZIBAR (3)
Erstaunlich schnell liefen Vorsichts- und Hygienemaßnahmen auf Zanzibar an, nachdem im benachbarten Tansania – zu dem die Insel seit 1964 gehört – am 16. März der erste CORONA-Fall offiziell vermeldet wurde.
Überall sehe ich „Händewaschen!“-Hinweise. Sanitiser, wie Desinfektionsmittel hier heißen, stehen auf jeder Ladentheke und in jedem Restauranteingang, falls noch geöffnet – und es verdoppeln und verdreifachen sich die Preise dafür in den Läden. Gegen den „Wucher mit der Gesundheit“ wetterte der Präsident höchstpersönlich. Die Wucherpreise blieben.
Fiebermessen in Fumba Town
Bereits an der Eingangsschranke von Fumba Town, einer neuen Vorstadt vor den Toren der Hauptstadt, wird Autofahrern die Temperatur gemessen (Foto). Überhaupt scheint das von Deutschen initiierte Projekt inmitten der Corona-Krise gut aufgestellt. Projektleiter Tobias Dietzold sagt: „Notfalls stellen wir die gesamte Stadt unter Quarantäne.“ Jetzt zeigen sich die vielen Vorteile der im Bau befindlichen ersten Öko City Ostafrikas – autarkes Leben, Selbstversorgung, ökologische und regionale Prinzipien.
500 Häuser und Apartments stehen bereits, 20 000 Menschen sollen hier einmal leben. Die benachbarte „Msonge Organic Farm“ liefert Gemüse per „Green Basket“ frei Haus, die Wasserversorgung ist stabil, Abfall wird zu 94 Prozent umweltfreundlich recyclet.
Fähre zwischen Dar und Zanzibar läuft noch
Am Flughafen und auf der Fähre, die Zanzibar mit dem tansanischen Festland verbindet, ähnliche Prozeduren: Fiebermessen per Laserpistole. Einerseits lassen die Vorsichtsmaßnahmen hoffen. Andererseits ist klar: Medizinische Unterversorgung und beengte Lebensverhältnisse können Corona in Afrika erst recht zur Katastrophe werden lassen.