Die ersten Lesungen: Es war einmal in Afrika…

… aber nein, es IST!

Wir haben gelesen, zweimal jetzt schon. Auf der wunderbaren Dachterrasse des Emerson on Hurumzi Hotels in Stone Town am 2. Februar 2015, auf der auch unser Cover-Foto geschossen wurde. Und in meinem Lieblingsstrandhotel Blue Oyster am Jambiani Strand am 8. Februar 2015.

Das Buch war noch nicht ausgeliefert, also hatte ich Textpassagen ausgedruckt. Und statt Buch gab’s einen Special Cocktail…

Im Hurumzi (Foto oben, mit Lisenka und Ramona) las ich auf englisch – klar, vor Freunden von der Insel und internationalen Gästen. Im Blue Oyster auf deutsch.

Ich hatte für beides entsprechende Kapitel ‚rausgesucht (und übersetzt) und war nervös. Noch schlimmer war’s für Ahmed, für den eine öffentliche Präsentation etwas ganz Neues ist.

Aber wie immer auf Zanzibar gestaltete sich alles ganz wunderbar und entspannt. Nicht zu viele Leute, vielleicht 20 – 25 pro Veranstaltung, ein konzentriertes und aufmerksames Publikum.

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Die Moderation im Hurumzi hatte Said (oberstes Foto) übernommen, der Kurator des Salme Museum in Stone Town, der selber in Deutschland studiert hat und perfekt deutsch spricht. Er macht auch Führungen durch das kleine, aber feine Museum – und Besucher sind von seiner Art und Sachkenntnis begeistert. Im Buch schreibe ich über ihn und das Museum:

 Auch zur Sklaverei hatte die Sultanstochter Salme, die 1866 mit einem Haburger Kaufmann durchbrannte und in Hamburg begraben ist, eine eigene, provozierende Meinung:
»Der Unterschied zwischen Reich und Arm tritt wohl nirgendwo mehr
ans Licht als im kalten Norden«, schrieb sie über ihr Leben in Hamburg: »Ich traf einen arbeitslosen Kutscher, dessen Kinder hungerten und froren. Keiner unserer Sklaven auf Sansibar hätte seine Sicherheit
gegen die sogenannte Freiheit dieses Mannes tauschen wollen.«

Dieseund andere Originalzitate der frechen Prinzessin sind in einem winzigen Museum nachzulesen, das kürzlich zum Gedenken Salmes inmitten der Altstadt neben dem Hotel Emerson an der Hurumzi Street 236 eröffnete. Der Kurator des Museums, Said el-Gheithy, spricht nach einem Studium in Deutschland ebenso fließend deutsch wie die Prinzessin es tat. Nie hätte Salme wissen können, dass es anderthalb Jahrhunderte später eine umgekehrte Welle abenteuerlustiger Urlauber und
Zivilisationsmüder nach Sansibar spülen würde. Dass europäische Frauen wie Stephanie dort ein neues Zuhause finden und von der Insel sogar besser aufgenommen würden, als dies der Witwe Salme mit
ihren drei kleinen Kindern in Deutschland widerfahren ist.

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Im Blue Oyster moderierte Rebecca aus Chemnitz die Lesung, eine Auszubildene im Hotel  – und machte ihre Sache prima; samt Special Drink „From Sansibar with Love“, den sie für die Lesung kreiert hatte.

Im Hurumzi gab’s den „Andrea’s Hibiscus Bellini“ passend zur Veranstaltung. So habe ich meine Lesungen nicht nur gut überstanden, sondern wirkliich genossen.

Thank you so much Lisenka, Len, Jude and Russel at Hurumzi. Und ein dickes Dankeschön an Klaus, Anwar und Rebecca im Blue Oyster.

Mit Klaus und Anwar Beiser, den deutschen Besitzern des Strandkleinods in Jambiani, und Ahmed seht Ihr mich nach der Veranstaltung, windurchweht, am Strand von Jambiani (unterstes Foto). Auch die anderen Fotos wurden rund um beide Lesungen gemacht.

Und das waren die häufigsten Fragen auf den Veranstaltungen:

  • Was ist an Sansibar so besonders? Antwort: Die Stadt mitten im Ozean, die Menschen, das Eigenleben!
  • Was sagen Eure Familien? Antwort: Sind alle mächtig stolz, no worries.
  • Was ist komplizierter: ein jüngerer Mann oder ein Mann aus einer anderen Kultur; anders ausgedrückt: Altersunterschied oder Hautfarbe?

Meine Antwort: Gar nichts, solange man Realist bleibt

Ahmeds Antwort: „Hautfarbe? Welche Hautfarbe?“

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