The man

So sieht Monsieur aus, wenn er seine yemenitische Stammestracht anlegt – zum Beispiel für Fashion-Shoots.

Oder so, in der blauen Stunde auf unserer Terrasse.

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Und so wir beide ganz privat.

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Ahmed mit Rasta-Haaren, mit denen er mich in unserem zweiten Jahr überraschte – dazu folgende Textstelle aus unserem Buch:

Manchmal besuchen wir seine ältere Schwester, die vier reizende große Töchter und jetzt endlich den lang ersehnten männlichen Thronfolger bekommen hat. »Er könnte so ein smarter Typ sein, wenn er sich die blöden Rastahaare abschneiden würde«, necken ihn seine Nichten. Und fragen mich: »Findest du nicht auch?« Die hübschen Mädchen wollen Ärztin, Lehrerin und Buchhalterin werden und seit sie mich kennen, vielleicht auch Reporterin. Sie haben große Träume in ihrem kleinen Steinhaus auf Sansibar.

Ich mag Ahmed mit kurzen Haaren auch lieber. Andererseits hat er mein Herz inzwischen in fast jeder Aufmachung,

»Du denkst eben längst afrikanisch«, sagt er und rückt mit der nächsten verrückten Erklärung raus. Er trage Rastazöpfe, damit die lokalen Frauen hier weniger hinter ihm her seien. »Für sie bin ich so einer von den verrückten Beachboys und sie hassen Beachboys. Auf keinen Fall Heiratsmaterial.« Was schöne Männer für Probleme haben!

Wie konnte sich der Rasta-Kult Bob Marleys überhaupt von der ersten Alternativbewegung der Dritten Welt zum Touristenfänger-Einheitslook entwickeln? Weil Rasta-Haare immer noch für schwarze Befreiung stünden, für Protest, für Dope, für Liberalität und Party, meint Ahmed. »Ein Rasta ist unkompliziert. Er verspricht Spaß und das ist schon mal ein guter Anfang für eine Urlaubsbekanntschaft, alles Weitere entwickelt sich von dort.«